Die Montanusstraße fordert mehr Freiraum in Köln-Mülheim

Pop-up Orchester Sounds of Buchheim. Foto: AGORA Köln/Martin Herrndorf

Am 20.09 forderten Nachbar*innen und Akteure der Montanusstraße mehr Lebensräume für Menschen, Tiere und Pflanzen in unserer Stadt. Nicht nur ein Teil der Montanusstraße, sondern auch der Vorplatz des Mülheimer Bahnhofs wurde von den Demo-Organisator:innen genutzt.

Raum für Austausch und Begegnung

Die gesperrte Demonstrationsfläche bat Platz für zwei Bühnen, Informationsstände, Sitzgelegenheiten, Spielen und Austausch direkt auf der Straße. In vielen Redebeiträgen, durch Musik und Walking Acts forderten Nachbar:innen, Vereine und Gäste Freiraum und eine neue Aufteilung der Straße.

Kein Veedel für Rassismus, die WIKU (Willkommenskultur in Köln-Mülheim) und das Allerweltshaus setzten an diesem Tag ein Zeichen gegen den Rassismus und forderten in ihren Redebeiträgen Raum für eine bunte, gleichberechtigte und friedliche Gesellschaft. Zudem wurde auf das Verschwinden von Kultur- und Begegnungsräumen und die bestehende Problematik des bezahlbaren Wohnraums in Köln aufmerksam gemacht.

Mitten auf der Montanusstraße setze auch der U- wie Unverpackt Laden ein Zeichen für Umweltschutz und nachhaltigen Konsum und informierte über die baldige Entstehung des ersten Unverpackt Laden auf der Schäl Sick.

Neben der freigewordenen Straßenfläche boten die als Teil der Demo mit genutzten Sitzlandschaften des Pilotprojekts der DB “Smart City” auf dem Vorplatz des Köln-Mülheimer Bahnhofs den Demoteilnehmenden schöne und grüne Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten.

Mehr Freiraum für Menschen, Pflanzen und Tiere

Durch den entstandenen Freiraum fand in der Montanusstraße von 12 bis 18 Uhr ein multikulturelles Programm für Groß und Klein statt. Durch den gewonnen Platz wurde ein corona-konformes, sicheres Miteinander der Nachbar:innen und Demoteilnehmer:innen möglich. 

Diverse Mitmach-Aktionen ermöglichten den Kindern sich spielend frei auf der Straße im öffentlichen Raum zu bewegen. Das Clowns-Kongolmerat, als auch der großartige Pototo belustigten mit ihren Tricks und Späßen Jung und Alt und wiesen zudem freundlich und lustig auf den zu bewahrenden 1,5-Meter Sicherheitsabstand in Zeiten von Corona hin.

Raum für Kultur und Musik

Auch Musik und Kultur brauchen einen (Frei-)Raum. Mit freier improvisierter Musik mitten auf der Montanusstraße begeisterte der Kulturbunker am Nachmittag mit seiner Jamsession die Demoteilnehmenden. Auch das Pop-up Orchester Sounds of Buchheim lud aktiv zum Mitmachen ein sodass alle in sicheren Abständen gemeinsam jammen und Musik erleben konnten. Auch beim Perkussion-Workshop wurde eifrig Musik gemacht, und zwar nachhaltig mit aus Müll recycelten Instrumenten. 

Die Forderung der Demo-Organisator:innen nach Freiraum wurde auch durch gesellschaftskritische Texte der Musikgruppen aus dem Veedel und durch die Band JUA unterstützt. Innerhalb einer Sprechperformance wurden zum Beginn und zum Schluss der Demonstration im Vorhinein aufgenommene Wünsche verschiedener Kinder aus Köln-Mülheim abgespielt. Es wurden Wünsche für eine menschenfreundliche und kinderfreundliche Stadt, und Wünsche nach einer umwelt- und klimafreundlichen Welt für Tiere und Pflanzen geäußert.

Tag des guten Lebens – stadtweit und dezentral

Zur Umsetzung eines dezentralen Tag des guten Lebens ruft die Agora Köln in 2020 zu Demos für mehr Freiraum und Begegnungsorte auf. Die Demonstration für Freiraum für Menschen, Tiere und Pflanzen auf der Montanusstraße ist die 4. Straßendemonstration innerhalb des Aktionszeitraums gewesen.

Auch in den kommenden Wochen werden Nachbar*innen und Initiativen weiterer Stadtviertel Kölns eine andere Aufteilung und Nutzung des öffentlich Raums sowie sozialen Zusammenhalt, Klimaschutz, mehr Grün oder eine andere Mobilität einfordern.

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